Ghost Brigade | 08.02.2015


Während am vergangenen Sonntagabend Enter Shikari in der großen Halle der Wiener Arena ihr Unwesen trieben und wohl wieder mal ein chaotisches Fest feierten, erwartete mich in der gegenüberliegenden kleinen Halle ein besonderer Abend mit einer ganz besonderen Atmosphäre.
Zur Feier ihres diesjährigen 10-jährigen Bestehens und im Rahmen ihrer Tour zum neuen Album IV - One With The Storm beehrte uns das Quintett von Ghost Brigade auch in Wien. Selbstverständlich kamen sie auf ihrer nach einigen Jahren ersten Headliner-Show aber nicht alleine, sondern brachten noch zwei weitere Bands mit, um die gekommenen Zuschauer gebührend auf den Abend einzustimmen.

Um 20:00 Uhr war es am Opener Talbot, auf den Abend einzustimmen und von ihrem Können zu überzeugen. Anfangs war noch nicht allzu viel los, angelockt vom wohlklingenden Sound-Mix, bestehend aus Sludge-Elementen kombiniert mit atmosphärischen und psychedelischen Elementen, vergrößerte sich die Zuschauerzahl jedoch noch um etwa die Hälfte. Die anfänglich verhaltene Stimmung gehörte ebenfalls bald der Vergangenheit an, beim etwa dritten Song war das Eis endgültig gebrochen und das Duo aus Estland erhielt immer sichtbareren und vorwiegend hörbaren Zuspruch. Nach etwa 35 Minuten war die atmosphärische Reise auch schon wieder vorbei, und bevor Talbot die Bühne verließen, wurden sie zum Abschied kräftig bejubelt. Perfekter Einstieg in den Abend!

Pünktlich zum Auftritt von Agrimonia füllte sich der Saal wieder sehr rasch, denn den Fünfer aus Schweden wollten augenscheinlich die Wenigsten verpassen. Zurecht! Bereits der Soundcheck gab denjenigen, die die Band zuvor noch nicht kannten, einen guten Einblick darüber, was für die nächsten 40 Minuten zu erwarten war: brachialer Sound und geballte Frauenpower von Frontschreierin Christina, die sich beim Geplauder mit dem Publikum erstaunlich schüchtern zeigte. Die Band wusste zu begeistern und nicht selten sah man emsige Headbanger. Fett!

Um 22:00 Uhr war es dann endlich soweit, der lang ersehnte Headliner Ghost Brigade war an der Reihe und wurde mit begeisterten Jubelrufen in Empfang genommen. Mittlerweile herrschte dichtes Gedränge vor der Bühne und die Finnen legten sogleich mit dem ersten Song, Wretched Blues aus dem neuen Album IV - One With The Storm, los. Obwohl die Tour eigentlich für ebendieses Album gedacht war, wurde meiner Meinung nach erstaunlich wenig davon gespielt. Dennoch wusste die Setlist zu begeistern, es wurde ein guter Mix aus den letzten Jahren Bandgeschichte geboten und die Songauswahl sorgte nicht selten für begeisterte Jubelrufe. Die Band selbst zeigte sich sehr spielfreudig und machte das Beste aus der, vor allem für sechs Mitglieder, viel zu kleinen Bühne, und auch die ohnehin schon gute Stimmung im kompletten Saal verbesserte sich von Song zu Song noch weiter. Besondere Highlights waren wohl Aurora, Into The Black Light und Elämä On Tulta, bei dem noch mal alles gegeben wurde und sogar einen kleinen Moshpit hervorrief.
Der Auftritt von Ghost Brigade bot wirklich alles, was man sich von einem gelungenen Konzert wünschen kann: eine gutgelaunte Band, eine tolle Stimmung und wunderbare Songs, bei denen man sowohl headbangen als auch lautstark mitsingen konnte. Die Setlist hätte ruhig noch ein paar weitere Songs beinhalten können, doch da sie im Sommer bereits jetzt in den Line-Ups einiger Festivals vertreten sind, kann ich mit Sicherheit sagen, sie noch in diesem Jahr wiederzusehen.

Foto via

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