Pain | 17.10.2016


Montag, der meistgehasste aller Wochentage. Die neue Woche hat gerade erst begonnen und mit etwas Pech verlief der Start nicht ganz so gut. Besonders nach einem anstrengenden Tag freut man sich da schon wieder auf zu Hause. Wenn man sich jedoch abends erneut aus dem Haus wagt, anstatt früh schlafen zu gehen, und noch dazu in Partylaune ist, kann das nur eines bedeuten: Pain sind in der Stadt! Am vergangenen Montag statteten die Industrial Metaller der Szene Wien im Rahmen ihrer Coming Home-Tour einen Besuch ab und sorgten für einen beschwingten Start in die neue Woche.

Gleich vier Bands sollten an diesem Abend spielen und so fiel der Startschuss bereits sehr früh. Einlass um 19:00 Uhr, nur eine Viertelstunde später betraten die Opener Billion Dollar Babies die Bühne. Vom ewigen Fluch der ersten Band des Abends blieben auch die fünf Hard Rocker aus Schweden leider nicht verschont und mussten sich mit noch recht spärlichem Publikum begnügen. Ganz die Profis, ließen sie sich davon jedoch keineswegs einschüchtern, gaben dennoch Vollgas und konnten die Anwesenden mit Songs wie The Junkies Ball und Everyone's In Love With A Chemical God schließlich doch noch ein wenig aus der Reserve locken.

Dynazty im Anschluss hatten es da schon ein wenig leichter und konnten von Anfang an auf ein begeisterungsfähigeres und zahlreicheres Publikum blicken. Die Band wurde nicht müde, seine Zuschauer zu animieren und konnte diese durch ihre gewinnende, sympathische Art sowie mitreißende Songs á la The Human Paradox, Raise Your Hands oder Starlight schnell auf ihre Seite ziehen. Erste Headbanger sowie ein durchwegs zufriedenes Publikum waren die Folge und ließen den halbstündigen Auftritt wie im Flug vergehen.

Mit The Vision Bleak um 20:45 Uhr wurde es dann Zeit für Düsternis und Halloween-Flair. Mittlerweile war der Saal der Szene gut gefüllt, die Fangemeinde hatte die vorderen Reihen in Beschlag genommen und begrüßte die Band aus Franken - die einzige nicht aus Schweden kommende Band des Abends - lautstark. Songs wie The Night Of The Living Dead, Into The Unknown oder Kutulu fanden regen Zuspruch und lieferten den idealen Soundtrack zum düsteren Herbstwetter.

Die Stimmungsmacher des Abends waren dann aber natürlich die Headliner Pain. Je länger die Umbaupause dauerte, desto stärker wurde die Spannung im mittlerweile brechend vollen Auditorium, die sich donnernd entlud, als die Industrial Metaller um kurz nach 22:00 Uhr endlich die Bühne betraten. Kein Wunder, immerhin lag die letzte Headlinershow in Wien zu diesem Zeitpunkt bereits vier ganze Jahre zurück und so galt es, einiges nachzuholen. Auch die Band um den auf jedem Konzert mit Zwangsjacke anzutreffenden Peter Tägtgren schien keine Zeit verlieren zu wollen und schoss nach dem Opener Designed To Piss You Off direkt die Kracher Suicide Machine und The Great Pretender hinterher. Das Publikum ging umgehend mit und verfiel kollektiv in den Party-Modus. Nachdem die Festival-Setlists (u.a. am Rock in Vienna und Summer Breeze) vorwiegend aus unentbehrlichen Party-Hits bestanden, stand das Konzert in der Szene - wie könnte es auch anders sein - ganz im Zeichen des neuen Albums Coming Home. Egal ob neue Songs aus dem im September erschienen Album oder Evergreens wie It's Only Them oder I'm Going In - das Publikum nahm alles mit Begeisterung auf. Auch das Quartett selbst hatte sichtlich Spaß und blieb - trotz kleiner Bühne - nicht still. Kurzbesuche vom Painhead und Joakim Brodén in Kasperle Theater-Manier rundeten die unterhaltsame Darbietung ab. Mit dem unabkömmlichen Shut Your Mouth wurde nach gut 80 Minuten das unweigerliche Ende das Konzerts eingeläutet. Letzte Gelegenheit für die Fans, nochmal alles zu geben, bevor man auch schon wieder den Heimweg antreten musste. Ein Montagabend, wie er sich sehen lassen kann.

Foto via (c) Werner Nowak

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