Slipknot | 14.02.2020


Die schönsten Worte, die man an einen waschechten Maggot richten kann, sind wohl "Heute spielen Slipknot!", denn am Freitag war es wieder spweit: Die Maniacs aus Iowa gastierten in der Wiener Stadthalle und dann auch noch am Valentinstag. Besser geht es für so manchen wohl kaum, doch es wäre kein Metal-Maskenball in großem Stil, wenn sich die vermeintlich romantische Stimmung nicht eher in Drum- und Riff-Gewitter entladen hätte.

Angeheizt wurde das Spektakel von den polnischen Blackened Deathern Behemoth, die wohl die ersten ihrer Gattung gewesen sein dürften, eine solch große Bühne in Wien zu bespielen. Das Showaufgebot gab ihnen jedoch recht. In rund 40 Minuten wurde eine episch inszenierte Show mit Feuer, Rauchsäulen, Lichtshow und teilweise synchronen Bewegungsabläufen geboten. Gehuldigt wurde dabei natürlich wie immer dem Leibhaftigen höchstselbst mittels Krachern wie Ora Pro Nubis Lucifer oder Ov Fire And The Void. Abgeschlossen wurde das kurzweilige Set mit dem Outro Coagvla, inklusive Trommel-Einlage aller Bandmitglieder. Mächtig!

Geschlagene 45 Minuten ausharren hieß es dann für den Hauptact. Ein erstes Indiz dafür, mit was für einer Show man rechnen konnte. Indes wurde auf den beiden Videowalls neben der Bühne für Slipknot-Whiskey und eine Kreuzfahrt mit den Maskenmännern geworben. Das Image war auch schon mal böser.
Wie viel Relevanz Slipknot aber auch heutzutage noch haben, sah man nicht nur am ausverkauften Haus, sondern an der Reaktion, als die neun Bandmitglieder kurz nach 21.00 Uhr die Bühne stürmten. Gesang und Saiteninstrumente befanden sich unten, eine Etage waren höher die Percussion-Türme an beiden Seiten sowie Schlagzeug, Keyboard und Turntables (inklusive Laufband, damit der Bewegungsdrang entsprechend ausgelebt werden konnte) angesiedelt. Donnernder Applaus und Jubel wurden von Becher-Weitwurf und multiplen Moshpits abgelöst, die sich Song für Song vergrößerten und vervielfältigten. Die Nu Metal-Veteranen präsentierten ein mitreißendes Best Of-Set und bedienten die Sprunggelenke, die Nackenmuskulatur und die Stimmbänder zum kollektiven Mitgröhlen gleichermaßen. Die explosive Stimmung wurde teilweise von Pyroknallern ergänzt. Diese konnte auch der stellenweise wirklich suboptimale Sound nicht trüben; Songs wie Unsainted, Wait And Bleed oder Duality wurden trotzdem abgefeiert, als gäbe es kein Morgen.
 
Frontmann Corey Taylor gab sich gewohnt Fan nah, zelebrierte über 20 Jahre Bandbestehen und versprach nach Möglichkeit 20 weitere Jahre, was die Maggots wohl sehr begrüßen würden, wie angeregte Diskussionen und post-Konzert-Hochstimmung allerorten bewiesen. (sic)!

Foto via

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