SOiL | 01.11.2016


SOiL sind eine der wenigen Bands, die die bereits ordentlich abgeflaute Alternative/Crossover-Tradition weiter führen und das mit immensem Erfolg. Der Ruf, eine der besten Live-Bands im Hard’n’Heavy-Sektor zu sein, eilt ihnen voraus. Am vergangenen Dienstag hatte ich endlich die Möglichkeit, die Band aus Chicago in der Szene Wien zu sehen und mich von deren Live-Qualitäten selbst zu überzeugen. Mit dabei waren, neben einem begeisterten und motivierten Publikum, außerdem die deutschen Düsterrocker Das Scheit und die US-Amerikaner Sons Of Texas.

Dienstag, 01. November 2016: Halloween war vorbei und mit Allerheiligen stand erneut ein Feiertag an. Wer dem Gedenken an Heiliggesprochenen des Christentums nichts abgewinnen konnte, hatte stattdessen die Möglichkeit, ein Konzert zu genießen und im Besonderen des Alternative/Crossover-Genres - mit SOiL als Special Guest - zu gedenken.
Zunächst starteten jedoch die Opener Das Scheit ihr Set und versprühten mit ihrem dargebotenen Dark Rock angenehme Post-Halloween-Vibes. Sei es aus musikalischen Gründen oder weil der Großteil des Publikums aufgrund des freien Tages schon zu Beginn des Konzerts anwesend sein konnte - der Saal der Szene war gut gefüllt, wenngleich sich der Großteil dennoch eher im hinteren Bereich aufhielt. Diejenigen, die sich von den düsteren Klängen mitreißen ließen, waren aber ohnehin in unmittelbarer Nähe der Bühne anzutreffen, um Songs wie Goodbye To Tonight zu feiern und die deutsche Formation mit positiver Resonanz nach einer halben Stunde Spielzeit wieder von dannen ziehen zu lassen.

Nach kurzer Umbaupause ging es direkt mit der zweiten und letzten Support-Band Sons Of Texas (Saliva mussten ihre Tour aus gesundheitlichen Gründen absagen) weiter. Die Band aus - Überraschung - Texas ist mit fünf Jahren Bandbestehen zwar noch relativ neu im Geschäft, konnte sich innerhalb der USA aber bereits einen Namen machen. Die derzeitige Tour mit SOiL führte das Quintett zum ersten Mal nach Europa und infolgedessen auch zum ersten Mal auf eine österreichische Bühne. Mit einem eingängigen Mix aus verschiedenen Rock und Metal-Elementen konnte die Band das Publikum sofort auf ihre Seite ziehen und legte somit eine äußerst erfolgreiche Österreich-Premiere hin.

Richtig in Feierlaune war das Publikum dann aber erst bei SOiL, die die Bühne um 22:00 Uhr in Beschlag nahmen. Ohne Umschweife wurde das Set mit Wide Open und The Hate Song begonnen und die kollektive Nackenstrapazierung war eröffnet, ehe bei Cross My Heart der erste Pit zustande kam. Frontmann Ryan McCombs glänzte nicht nur mit seiner unverwechselbaren Stimme, sondern wusste die begeisterten Fans auch mit witzigen Zwischenansagen zu erheitern. Hauptsächlich wurde das Augenmerk aber auf die Setlist gelegt, die auch ältere Songs enthielt, die vor der aktuellen Tour noch nie live gespielt wurden. Das mitreißende Finale bildete natürlich Halo, das von Frontmann McCombs inmitten des Publikums performt wurde und im Zuge dessen er auch Fans ans Mikro ließ. Eine Zugabe folgte mit Black Betty, ehe das Konzert nach einer guten Stunde auch schon wieder sein jähes Ende fand.

Fazit: SOiL zeigten ein Mal mehr, welchen Stellenwert sie auch 2016 noch haben und sorgten für einen mitreißenden Abend, der die großen Crossover-Jahre um die letzte Jahrtausendwende mit einer kurzen, aber intensiven Setlist wieder aufleben ließ. Auch die beiden Supportbands Sons Of Texas und Das Scheit konnten mit tadellosen Auftritten überzeugen.

Foto via (c) David Bitzan

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