Sick Midsummer 2017


Am vergangenen Samstag hieß es wieder: Der Bäckerberg ruft! Grund dafür war das Sick Midsummer Festival, das dort, im oberösterreichischen Scharnstein, seit 2010 seinen fixen Platz in der heimischen Festivalsaison hat und dem heuer auch ich endlich einen Besuch abstatten konnte. Auf ca. 800 Metern Höhe gelegen, bietet das eintägige Festival nicht nur einen ausgewogenen Mix aus Extreme Metal-Bands, sondern auch eine malerische Kulisse mit Ausblick auf die Berge ringsum und familiäre Atmosphäre.

Um 14 Uhr begann der Einlass, die Anreise gestaltete sich glücklicherweise als relativ unproblematisch. Trotz ausreichender Beschilderung kann man sich bei den vielen Weggabelungen nämlich gut und gerne mal verfahren. Umso froher war ich, dass alles auf Anhieb klappte und das Zelt bald genug aufgebaut war, um sich pünktlich zum Opener Among Rats, die um 15 Uhr ihr Set begannen, im Kerngelände einzufinden. Die Formation aus Oberösterreich präsentierte den bereits eingetrudelten Gästen einen hörenswerten Mix aus Old School-Death Metal und Grindcore und sorgte so für einen gelungenen Einstieg in den Tag. Nach kurzer Umbaupause ging es weiter mit Soul Demise, die für ersten größeren Andrang vor der Bühne sorgten. Zurecht, wie sich bald herausstellen sollte: Der eingängige Melodic Death Metal der Bayern sorgte für viel Begeisterung und einige Headbanger. Danach wurde es erst mal Zeit für eine Stärkung und genauere Erkundung des überschaubaren, aber gemütlichen Geländes. Neben dem Eintrittspreis kann man am Sick Midsummer auch Merchandise und Verköstigung zu absolut moderaten Preisen erwerben. Neben der gängigen Getränke-Karte reichte das Essens-Angebot von Chili über Leberkässemmeln bis hin zu einer Auswahl verschiedenster Kuchen.

Camping with a view gibt's am Bäckerberg
Nach der Stärkung und dem Genuss eines wunderbaren Ausblicks über die Berge ringsum ging es wieder in den Vierkanthof mit teilüberdachtem Publikumsbereich, um die nächste Band zu begutachten. Lebenssucht hatten zwar mit anfänglichen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, überzeugten dann jedoch mit einem stimmigen, düsteren Auftritt. Die Band um Frontfrau S Caedes legte eine dramatische Darbietung hin, die vor allem die anwesenden Black Metal-Fans restlos zu begeistern wusste. Nachdem die französisch-österreichische Kombo Monument Of Misantrophy das Publikum mit feinstem Death Metal zu begeistern wusste und die aus Polen stammenden Black Metaller Outre die Fans derart in Verzückung versetzten, dass lauthalse Zugaben-Forderungen laut wurden, läuteten Diabolical bereits das letzte Drittel des Abends ein. Das Quartett aus Schweden sorgte mit einem brachialen Mix aus Thrash-, Death- und Black Metal-Elementen für eine mitreißende Show, die die Matten wie von selbst zum Kreisen brachte.

Etwas gediegener, aber musikalisch nicht weniger hochwertig wurde es im Anschluss mit dem Co-Headliner Ahab. Die deutsche Doom Metal-Formation, die sich bis zum vergangenen Samstag schon länger nicht mehr in Österreich hatte blicken lassen, überzeugte mit Songs wie The Hunt oder Like Red Foam (The Great Storm) auf ganzer Linie und ließ die aufgekommene nächtliche Kälte schnell vergessen. Sich die Headliner Make A Change ... Kill Yourself anzusehen hatte bei den meisten wohl einen von zwei Gründen - entweder war man Black Metal-Fan und wollte sich die Dänen daher keineswegs entgehen lassen, oder man wollte die Band einfach aufgrund ihres klingenden Namens einmal gesehen haben. So oder so: Die Band sorgte für einen gebührenden Abschluss des Festivals und entließ die Fans in eine lange währende Aftershow-Party, bevor es ein paar Stunden später und nach einem Frühstück in familiärer Atmosphäre schon wieder bergabwärts ging.

Fazit: Das Sick Midsummer war heuer zum zweiten Mal infolge ausverkauft und das verdientermaßen. Wer kleinere Festivals bevorzugt, vor allem dem Death- und Black Metal-Bereich zugeneigt ist und auch eine vielleicht etwas kniffligere Anfahrt nicht scheut, sollte dem Sick Midsummer auf jeden Fall mal einen Besuch abstatten. Die absolut moderaten Preise und die tolle Kulisse sind weitere Pluspunkte, die dieses Festival einen Besuch wert machen.

Fotos via

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