Septicflesh | 08.01.2018


Seit letztem Donnerstag sind die Symphonic Death Metal-Speerspitzen Septicflesh, mit neuem Album Codex Omega im Gepäck, wieder auf Tour. Am Montag machten die Griechen für ein Konzert im Wiener Viper Room halt und sorgten auch diesmal wieder für eine sehenswerte Live-Darbietung.

Für einen hinsichtlich der musikalischen Ausrichtung absolut stimmigen Einstieg sorgten die Opener Odious aus Ägypten, die um 19.45 Uhr ihr Set begannen und bereits eine beachtliche Anzahl an Schaulustigen zu ihrem halbstündigen Gig begrüßen konnten. Als Symphonic Oriental Black Metal beschreiben Odious ihren Sound und wandeln damit definitiv auf den Pfaden von Septicflesh. Das Dargebotene konnte das Publikum durchaus überzeugen, Frontmann Basem Fakhry erwies sich als die treibende Kraft in Motivations- und an die Zuschauer gerichtete Animations-Angelegenheiten und schlussendlich konnte die Band ihre Fangemeinde definitiv um den einen oder anderen Konzertbesucher erweitern. Wie verheerend der geringe Platz auf einer kleinen Bühne wie im Viper Room sein kann (noch dazu, wenn auch schon das Schlagzeug für die nachfolgende Band aufgebaut sein musste), zeigte sich nach Ende des Gigs, als Frontmann Basem Fakhry wohl stolperte oder sich in einem Kabel verhedderte und von der Bühne fiel. Glücklicherweise ist ihm aber nichts Schlimmeres passiert.

Auch der Auftritt von Inquisition startete etwas später als geplant, hier jedoch wohl eher aus gesundheitlichen Gründen. Frontmann Dagon litt unter hohem Fieber, konnte dadurch auch ein angesetztes Interview nicht wahrnehmen und verließ den Tourbus erst kurz vor der Stagetime. 30 Jahre Bestehen feiert das Duo aus den USA heuer und ließ Black Metal-Herzen mit Songs wie From Chaos They Came, Hymn For A Dead Star oder Desolate Funeral Chant höher schlagen. Vollsten Respekt außerdem an Frontmann Dagon, trotz starker gesundheitlicher Probleme eine über einstündige Performance so tadellos zu meistern, der zwischendurch zwar ein paar Mal kurz die Bühne verlassen musste, aber immer wieder zurückkam, um das Set wie vorgesehen zu spielen.

Der Auftritt der Headliner Septicflesh rückte somit auch ein wenig nach hinten, was die Spannung zusätzlich steigen ließ. Mittlerweile merkte man nur allzu gut, dass der Viper Room an diesem Abend ausverkauft war. Als gegen 22.15 Uhr endlich das Intro einsetzte, wuchs die Ungeduld nur noch weiter, die sich jedoch rasch in Jubel verwandelte, als die vier Bandmitglieder nacheinander die Bühne betraten. Begonnen wurde direkt mit dem Song Dante's Inferno aus dem neuen und Anlass zur Tour gebenden Album Codex Omega, der ebenso bejubelt wurde wie der darauffolgende The Vampire From Nazareth. Eindrucksvoll stellten die Griechen auch diesmal wieder ihr Können unter Beweis, brachten ältere und neuere Werke wunderbar in Einklang und vor allem Frontmann Seth Siro Anton zeigte sich wieder von seiner charismatischsten Seite. Songs wie Enemy Of Truth und Communion ließen die Stimmung immer weiter steigen, ehe es mit Prometheus schon dem Ende zuging. Zunächst war ich etwas überrascht, als es danach noch unter anderem mit Anubis - das eindeutig für das Stimmungshoch des Abends sorgte - weiterging, handelte es sich sich hierbei doch immer um den letzten Song des Konzert. Als Rausschmeißer wurde dank des neuen Albums diesmal Dark Arts gewählt, das allerdings nicht minder für einen fulminanten Abschluss eines erneut mitreißenden Konzerts sorgte.

Fazit: Septicflesh stellten erneut unter Beweis, wieso sie zu den wichtigsten Vertretern des Genres gehören und brillierten auch diesmal mit einer technischen Meisterleistung. Mit ihrem neuen Werk Codex Omega, das sich auch live wunderbar zusammen mit altbekannten Songs in die Setlist einfügt, haben die Griechen definitiv ihren Zenit erreicht. Bleibt nur zu hoffen, dass das Versprechen der baldigen Rückkehr eingehalten wird.

Foto via

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