Illdisposed | 03.05.2018


Während am Donnerstag im Gasometer Partylegende und Peinlichkeitskönig David Hasselhoff eine seiner berüchtigten Shows abzog und Rockröhre Anastacia in der Stadthalle ihr Comeback feierte, freute ich mich auf das Wien-Comeback von Illdisposed und folgte deren Ruf in den Viper Room, wo der Auftakt zum neuen Tour-Zyklus erfolgte.

Mit gleich drei mitgereisten Supportbands kündigte sich bereits das Vorprogramm hochkarätig an. Den Anfang machten Ignea, ihres Zeichens die angeblich erste ukrainische Oriental Metal Band. Trotz relativ früher Startzeit um 19:40 Uhr hatten sich schon einige Besucher vor die Bühne gewagt und nahmen den exotischen Einstieg in den Abend wohlwollend auf. Nicht ganz so leicht hatten es da leider Soulline im Anschluss. Mit Songs wie Anvils oder Welcome My Sun präsentierte die 2001 gegründete Formation aus der Schweiz im Midtempo-Bereich angesiedelten Melodic Death Metal mit Keyboard-Einstreuungen und kräftigen Vocals von Frontmann Ghebro. Eigentlich eine durchaus mitreißende Sound-Konstellation, jedoch entschied sich der Großteil des Publikums dafür, das Treiben aus sicherer Entfernung zu beobachten , weshalb die Anheiz-Versuche der Band nur bei den wenigsten fruchteten. Immerhin wurde das Quintett nach seinem tadellosen Auftritt mit warmem Applaus verabschiedet.

Shade Empire machten die Zuschauer zwar neugierig und so füllte sich der Bereich vor der Bühne wieder etwas mehr, von einem Stimmungshoch konnte man allerdings auch hier nicht sprechen. Zwar wies das Set unverzichtbare Bretter wie Anti-Life Saviour und Thy Scent auf, allerdings war soundtechnisch irgendwie der Wurm drin, weshalb ich von dem etwa 40-minütigen Gig, in den ich doch Hoffnungen gesteckt hatte, etwas ernüchtert wurde. Frontmann Henry Hämäläinen gab zwar den routinierten Showman und sparte nicht an Anheiz-Versuchen, das ständige Runterzählen, wie viele Songs sie noch übrig hätten, erweckte aber einen komischen Beigeschmack. Shade Empire lieferten einen recht soliden Auftritt, letztendlich dürften sich jedoch beide Seiten etwas mehr erwartet haben.

Bei Illdisposed um 22:45 Uhr erfolgte dann der große Umschwung. Die kleine Verspätung hatte für zusätzliche Spannung gesorgt und als die Dänen schließlich die kleine Bühne betraten, war das Publikum wie ausgewechselt: Sämtliche aufgesparte Kräfte wurden umgehend mobilisiert und bescherten der Band somit einen überaus positiven Einstieg in die etwa einstündige Show. Mit Stakkato-Blitzlichtgewitter untermalte Nackenbrecher wie A Child Is Missing oder Case Of The Late Pig sorgten für reges Treiben und hingebungsvolle Begeisterung. Die Band dankte es den Fans mit einer mitreißenden Setlist und den üblichen Sprüchen zwischendurch, ehe mit Now We're History ein letztes Mal zum Mitgröhlen angesetzt wurde. So stimmungsvoll kann Death Metal sein.

Foto via

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