Omnium Gatherum | 13.11.2018


Unter dem klirrend-klingenden Namen The Burning Cold Over Europe starteten die finnischen Melodic Death Metal-Speerspitzen Omnium Gatherum vergangene Woche ihre Europa-Tour und machten im Zuge dieser am Dienstag auch in der Szene Wien halt. Mit den mitgebrachten Support-Bands wurde ein stimmiges Vorprogramm geboten.

Die deutsche Formation Nothgard um Frontmann Dom R. Crey eröffnete den Abend um 20.00 Uhr mit Melodic Death Metal und einer Prise Pagan. Bereits hier zeigte sich deutlich, dass man an diesem Abend kein volles Haus erwarten konnte. Die Bayern wussten aber trotzdem zu begeistern und das Publikum auf das Folgende bestens einzustimmen. Nach einer ungewöhnlich kurzen Umbaupause enterten knappe 15 Minuten später bereits die Co-Headliner Wolfheart die Bühne, die mit frenetischem Applaus des mittlerweile doch etwas zahlreicher erschienenen Publikums begrüßt wurden. Geboten wurde wieder mal eine einnehmende Winter Metal-Darbietung der Finnen, die das Publikum sofort in seinen Bann zog, an diesem Abend jedoch hauptsächlich zum kollektiven Headbangen verleitete. Zustande kam zumindest ein Ein-Mann-Moshpit, der Lob vom sonst so wortkargen Bandchef Tuomas Saukkonen höchstselbst bekam. Die Setlist durchlief mit Songs wie Breakwater, Zero Gravity oder The Saw diverse Epochen der Bandgeschichte sowie verschiedenste Farbschemata, die das Ganze stimmig untermalten. Am Ende des etwa 45-minütigen Sets gab es wie gewohnt lautstarke Forderungen nach einer Zugabe, denen aber nicht mehr nachgekommen werden konnte.

Bald darauf waren nämlich schon die Headliner Omnium Gatherum zur Stelle, um das große Finale des Abends einzuläuten. Da wurde um die Wette gegrinst, sich in Pose geworfen, Grimassen geschnitten und - wie für den Frontmann Jukka Pelkonen charakteristisch - die Pommesgabeln in verschiedenen Ausführungen gen Himmel oder dem Publikum entgegen gereckt. Trotz der energetischen Darbietung und der offenkundigen Begeisterung des Publikums wollte der Funken diesmal leider nicht auf mich überspringen. Das neuere Material - das natürlich zu einem Großteil aus dem neuen Album The Burning Cold stammte - ist mir schon fast etwas zu soft und die Songs liefen Gefahr, in meinen Gehörgängen zu einem Einheitsbreit zu verschwimmen. Mein Highlight des Sets war daher die Darbietung von Deep Cold aus meinem Lieblingsalbum New World Shadows, die etwas mehr Härte rein brachte und mit beeindruckenden Soundwänden aufwarten konnte. Allerdings dürfte ich nicht die Einzige gewesen sein, die nicht von den Finnen mitgerissen werden konnte. Bereits währenddessen fiel mir auf, dass sich der Zuschauerbereich tröpfchenweise leerte und bis zur Verabschiedung und dem obligatorischen Gruppenfoto war das Auditorium nochmal um ein gutes Drittel geschrumpft. Ob es am Termin unter der Woche lag oder an der Tatsache, dass doch für einige - mich eingeschlossen - Wolfheart die Headliner der Herzen waren, sei dahingestellt. Omnium Gatherum sind nach wie vor eine gute Liveband, allerdings dürfte ich der Band mittlerweile etwas entwachsen sein.

Foto via volume.at (c) Thomas Ranner

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