Moonspell | 21.11.2019


Erst Anfang letzten Jahres waren die Dark Metaller Moonspell im Rahmen ihrer 1755-Tour in Wien zu sehen, nun führte sie ihre Tour-Route - passend zum Einstieg in die düstere Jahreszeit - erneut in die Hauptstadt: 52 Shows in 50 Tagen, von Ende Oktober bis Mitte Dezember quer durch Europa. Am Donnerstag machten die Portugiesen mit Support in der SiMM City Halt.

Silver Dust sorgten ab 19.30 Uhr für den entsprechenden Einstieg in den Abend und überraschten nicht nur mit einer perfekt inszenierten Bühnenshow, sondern auch mit enorm mitreißendem Dark Rock. Visuelle Effekte und in die Show eingebundene Videowalls unterstützten Frontmann Lord Campbell dabei, das Publikum zu Songs á la Ave Satani zur Bewegung zu animieren. Dieses ließ sich nur zu gern mitreißen und bedachte die Schweizer mit entsprechender Begeisterung. Großartig!

Noch mitreißender wurde es, als im Anschluss die Special Guests Rotting Christ (mit erneut neuem Gesicht an der zweiten Gitarre) auf den Plan gerufen wurden. Die Griechen haben in den letzten Monaten fleißig Shows quer über den Globus gespielt, um den Release ihres aktuellen Albums The Heretics ausgiebig zu promoten und waren erst im Mai am Vienna Metal Meeting zuletzt in Wien zu sehen. Die Tour mit ihren langjährigen Freunden von Moonspell ist eine ihrer bisher längsten in über 30 Jahren Bandgeschichte. Die durch sämtliche Schaffensphasen führende Setlist vereinte neues Material mit unabkömmlichen Klassikern und sorgte für Dauerbeanspruchung der Nackenmuskulatur sowie eine Wall Of Death, die immer wieder in einen Circle Pit mündete. Frontmann Sakis Tolis richtete immer wieder deutsche Worte an das Publikum und war, ebenso wie seine Bandkollegen, sichtbar von Dankbarkeit und Freude über so viel Zuspruch erfüllt. Wieder mal ein starker und sympathischer Auftritt der Griechen.

Um 21.45 Uhr war es schließlich Zeit für die Headliner Moonspell. Das Quintett setzte, wie schon die Opener Silver Dust, auf eine durchdachte Bühnenshow, absolute Präsenz des stimmgewaltigen Fronters und (zumindest anfangs) auf lange Ledermäntel, um das düstere Dark Metal-Bild zu vervollständigen. Frontmann Fernando Ribeiro kam mit Hut und Laterne bewaffnet auf die Bühne und mit Em Nome Do Medo wurde direkt ein starker Einstieg geboten. Die Theatralik setzte sich durch das komplette Set fort, mal kamen Requisiten wie ein überdimensionales Kreuz zum Einsatz, mal verdeckte Ribeiro sein Gesicht mit einer Maske, dazu perfekte Instrumentals der restlichen Band und orchestrale Stimmigkeit vom Keyboard in Orgeloptik. Ribeiro richtete das Wort immer wieder an das Publikum, das ganz in den Bann des Dargebotenen gezogen wurde, und versprach für 2020 ein Album, das uns umhauen werde. Mit Full Moon Madness wurde schließlich das Finale eines absolut gelungenen Dark Metal-Donnerstags eingeläutet und man wurde zufrieden und neugierig auf das neue Material in die laue Herbstnacht entlassen.

Foto via (c) Chris Barber

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