Ensiferum | 16.03.2015


Nach einem neuen Album folgt bekanntermaßen eine weitere Tour, weshalb sich die Melodic Folk Metaller von Ensiferum bereits kurz nach Release ihres neuen Longplayers One Man Army erneut in den Tourbus begaben, um das Album auch live an den Mann zu bringen. Auch der Auftritt in Wien am vergangenen Mittwoch versprach, vollgepackt mit finnischer Power zu werden, denn mit im Gepäck hatten Ensiferum niemand Geringeren als deren Landsleute und Melodic Death Metaller Insomnium und Omnium Gatherum. Kein Wunder, dass die Szene Wien bei diesem Line-Up ausverkauft war!

Den Anfang machten Omnium Gatherum, deren Auftritt ich leider erst nach etwa der Hälfte ihrer Spielzeit begutachten konnte, da es wieder mal nicht möglich war, eine Running Order aufzutreiben. Ärgerlich, doch die Finnen machten ihre Sache wieder mal sehr gut, wie man auch an der Vielzahl der Zuschauer und der Hitze im Saal merkte. Die Band bekam regen Zuspruch und Songs wie The Unknowing, New World Shadows und das abschließende Everfields wurden begeistert aufgenommen. Die gewünschte Zugabe konnte leider nicht gespielt werden, doch ich werde es mir nicht nehmen lassen, auch bei der nächsten Möglichkeit wieder dabei zu sein, um mich ein Mal mehr von deren Livequalität zu überzeugen.

Nach der 20-minütigen Umbaupause war es Zeit für Insomnium, die tosend in Empfang genommen wurden und sich, wenig überraschend, auch in der Szene ebenfalls als absoluter Publikumsmagnet erwiesen. Der Saal war schon brechend voll und man merkte noch deutlicher als bei Omnium Gatherum zuvor, dass die Bands heute vor ausverkauftem Hause spielten. Der Auftritt wurde mit dem Kracher The Killjoy gestartet, weiter ging es mit dem nicht weniger begeistert aufgenommenen While We Sleep aus dem neuesten Album Shadows Of The Dying Sun. Insomnium nahmen uns mit auf eine atmosphärische und stellenweise gar träumerische Reise aus den letzten rund zehn Jahren Bandbestehen. Auch Fans vergangener Alben kamen auf ihre Kosten, denn selbst Since The Day It All Came Out aus dem Jahre 2004 war mit Daughter Of The Moon vertreten. Die sehr abwechslungsreiche Setlist ließ (fast) keine Wünsche offen, die Band schaffte es, die Stimmung von Song zu Song weiter anzuheizen, und das Publikum klatschte fleißig mit, schüttelte das Haupthaar zu den eingängigen Melodien oder schloss einfach nur verträumt die Augen. Wieder mal ein wunderbarer Auftritt seitens der Band, und wie Frontmann Niilo zum Abschied so schön sagte: Kiitos und bis bald! Ein weiteres Wiedersehen ist für mich nämlich jetzt schon beschlossene Sache.

Kurz nach 22:00 Uhr war es dann Zeit für den bereits sehr ungeduldig erwarteten Headliner. Ensiferum stürmten die Bühne und eröffneten unter tosendem Jubel ihr Set mit dem Namensgeber ihres neuen Albums One Man Army. Der Saal war nun noch voller, falls das überhaupt möglich war, und die Stimmung von der ersten Minute an noch besser als zu Höchstzeiten bei Insomnium. Songs wie Into Battle, Two Of Spades oder Warrior Without A War wurden nicht minder begeistert aufgenommen, es wurde gebangt, gemosht, die Teufelshörner begeistert in die Höhe gereckt und lauthals mitgesungen. Die Ekstase schien kein Ende zu nehmen und nicht wenige Fans zeigten sich von Anfang bis Ende äußerst textsicher, selbst bei den neuveröffentlichten Songs wurde bereits lauthals mitgegröhlt, was die Lungen noch hergaben. Die Band freute sich sichtlich über so viel gute Stimmung, war ebenfalls bester Laune und lieferte eine durch und durch starke Show ab. Einziges Manko: Das Mikro von Frontmann Petri Lindroos war merklich leiser eingestellt als das seiner Kollegen, was man jedoch aufgrund des Gegröhles seitens des Publikums schon recht bald nicht mehr mitbekam.

Fazit: Herausragende Bands, tolle Liveshows und eine bombastische Stimmung, wie man sie in dieser Form nur mehr selten findet, lassen kein anderes Resümee zu, als von einem herausragenden Abend und einer wahnsinnig fetten Tour zu sprechen. Ich kann all jenen, die in der Nähe der nächsten Stops der One Man Army Tour leben, nur empfehlen, hinzugehen, ihr werdet es bestimmt nicht bereuen!

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