Rock in Vienna 2015 | Tag 2

Muse (c) Florian Wieser | via
Der zweite Tag des Rock in Vienna ging für mich etwas später los, hielt allerdings gleich wieder ein kleines Highlight bereit: Danko Jones und seine Mannen, die erst im März zum letzten Mal in Wien zu Gast waren um ihr neues Album Fire Music zu präsentieren und für den Auftritt am Rock in Vienna extra aus Toronto eingeflogen wurden. "My name is Danko Jones and everybody in Vienna calls me delicious!" - nicht gerade die bescheidenste Art, sich vorzustellen, doch Mr. Jones darf sich das durchaus erlauben. Er und seine Kollegen John Calabrese (Bass) und Rich Knox (Schlagzeug) heizten der begeisterten Menge am späten Nachmittag ordentlich ein und lieferten mit Songs wie Full Of Regret, Do You Wanna Rock oder Cadillac eine perfekte Rock'n'Roll-Show mit einer Prise Blues. Wie Danko Jones schon selbst sagte: Delicious!

Stilwechsel im Anschluss auf der Mindstage: Symphonic-Metal und jede Menge Frauenpower aus dem Hause Within Temptation wurden geboten. Mit Hydra-Banner im Hintergrund, da es Probleme mit der Videowall gab, und Feuerfontänen, die Songs wie Faster, What Have You Done und Iron krachend untermalten, wurde eine durchaus starke und sympathische Performance hingelegt. Sängerin Sharon den Adel glänzte mit absoluter Stimmgewalt und konnte ihr Talent wunderbar zur Schau stellen. Der Gesang vom Band, der zwischendurch und bereits beim Opener Paradise (What Have You Done) zum Einsatz kam, verwunderte jedoch und störte auch etwas, was bei manchen Fans sichtlich für Unmut sorgte. Im Gegenzug hätte ich Sharons wunderbarer Stimme lieber live gelauscht.

Wer Probleme damit hatte, sich mit dem gerade gebotenen Bühnenprogramm anzufreunden, hatte innerhalb des Geländes nur die Möglichkeit, sich in der sogenannten Funarea, die groß angekündigt wurde, allerdings nicht wirklich viel Neues hervorbrachte und von den Besuchern nur mäßig angenommen wurde, aufzuhalten oder sich mit dem üblichen Fast Food, das auf Festivals geboten wird, zu stärken. Nach der großspurigen Ankündigung des Veranstalters hätte ich mir da schon weit mehr erwartet. Eine Investition in leibliches Wohl wollte auch gut überlegt sein: Unglaubliche € 5,- (ohne € 1,- Pfand) für 0,5l Getränke (auch für Wasser!) waren eine absolute Zumutung und selbst für Festivalpreise viel zu hoch. Zum Glück hatte man auch die Möglichkeit, sich an Wasserstellen gratis Wasser nachzuschenken - natürlich nur, wenn man bereits in Besitz eines Bechers war.

Within Temptation (c) Alexander Blach | via
Der Act um 18:10 Uhr sorgte dann für ein weiteres Festival-Highlight und für reges Treiben vor der Soulstage: The Hives aus Schweden enterten die Bühne. Die große Soulstage war auch dringend nötig, um genug Platz für das Ego von Frontmann Howlin' Pelle Almqvist, der wie immer nicht um freche Sprüche verlegen war, und dessen ausgewachsenen Bewegungsdrang zu schaffen, und der das Publikum geschickt in seinen Bann zog. Für manche sogar der heimliche Headliner des Tages.

Apropos Headliner: der war natürlich auch am zweiten Festivaltag hochkarätig. Muse feierten in Wien nicht nur ein Wiedersehen, sondern auch Album-Release-Party, da am Freitag ihr neuer Longplayer Drones erschien. Pünktlich um 21:20 Uhr startete die Show, die nicht nur musikalisch, sondern auch visuell einiges her machte. Trotz Album-Release wurden, nebst dem Opener Psycho, allerdings insgesamt nur vier Songs dieses Albums zum Besten gegeben, für die fast 20 Songs umfassende Setlist setzte man auf einen gelungenen Mix aus Altem und Neuem. Animationsaufforderungen waren überflüssig, das Publikum war von Anfang an begeistert bei der Sache und ließ sich von der Show verzaubern. Riesige Videoleinwände und faszinierende Lichteffekte untermalten Hits wie Supermassive Black Hole, Plug In Baby oder Time Is Running Out perfekt. Ein Wiedersehen für 2016 wurde bereits von Sänger Matt Bellamy angekündigt, dann vielleicht in der Stadthalle?

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