Onslaught | 27.09.2016


33 Jahre Bandbestehen, 30 Jahre The Force - nur zwei von unzähligen Meilensteinen, die die britischen Thrasher Onslaught auf ihrem Konto verbucht haben. Um die genannten besonderen Anlässe gebührend zu feiern, musste natürlich eine Tour her, um es mit den Fans so richtig krachen zu lassen. Am 16. September erfolgte in Belgien der Auftakt, am vergangenen Dienstag machte der thrashige Jubiläums-Zug im Wiener Viper Room Halt.  Bevor es jedoch mit der Jubiläumssause losging, sollte es noch die obligatorischen Aufwärmphasen seitens der mitgebrachten Support-Bands geben.

Den Auftakt um 19:30 Uhr machten Blaakyum aus dem Lebanon. Bereits seit 1995 aktiv, machte die Band vor allem im letzten Jahr auf sich aufmerksam. Als Sieger des W:O:A: Middle East Metal Battle, erklommen sie auch beim großen Finale am Wacken Open Air das Treppchen und belegten den dritten Platz. Der Sound von Blaakyum ist eine Mischung aus Thrash-, Groove- und Heavy Metal, der mit den orientalischen Trommeln auch ein Stück weit ihre Herkunft verkörpert. Ein interessanter Mix, der zu dieser frühen Stunde aber noch die wenigsten Gäste wirklich mitreißen konnte.

Bei No Return, die bereits seit 1989 aktiv sind und im Anschluss die Bühne enterten, sah das schon ein wenig anders aus. Zwar brauchte es ein paar Songs und mehrere Anlaufversuche von Frontmann Mick Caesare, doch nach Submission Falls ging es stimmungsmäßig nur noch bergauf. Apropos Stimme: Die Clear Vocals von Frontmann Mick Caesare sind zwar durchaus noch ausbaufähig, ansonsten legte die motivierte Band aber einen tadellosen Auftritt hin, der beim Publikum gut ankam und für erste Bewegungsfreude sorgte.

Das Thrash-Gewitter wurde an diesem Abend lediglich von Mors Principium Est unterbrochen, die frischen Wind und erstklassigen Melodic Death Metal mitbrachten. Mittlerweile war es vor allem in den vorderen Reihen äußerst gedrängt und man sollte im Laufe des Abends noch merken, dass der Großteil des Publikums extra für die Finnen zum Viper Room gepilgert war. Entsprechend freudig wurde das Quartett um 21:20 Uhr beim Erklimmen der kleinen Bühne begrüßt. Sofort war das Publikum zahlreicher, motivierter und lauter und ließ sich gerne mitreißen. Bei dieser bunt durchmischten Setlist, die sämtliche Schaffensphasen abdeckte und Songs wie The Unborn, God Has Fallen und Monster In Me enthielt, war das aber auch nicht weiter verwunderlich. Die Band freute sich sichtlich über so viel Zustimmung und schenkte dem Publikum zum Abschluss ihren bereits sehnsüchtig erwarteten Hit Pure. Ob dieser ohnehin eingeplant war oder aufgrund des von Fan Alex geschriebenen Papierflugzeug-Briefes spontan in das Set eingebaut wurde, sei dahin gestellt.

Tatsächlich war das Auditorium beim Start des Headliners Onslaught wieder etwas leerer als noch ein paar Minuten zuvor. Das sollte aber nicht weiter stören, Fans der Briten freuten sich nicht nur auf ihre Helden, sondern auch auf die Darbietung ihres Meilensteins The Force, das zur Gänze gespielt wurde und den Großteil des Sets ausmachte. In exakter Reihenfolge, wie sie auch auf CD vorzufinden ist, standen die ersten gut 50 Minuten ganz im Zeichen von 80er Jahre-Thrash, der Gesichter sämtlicher Generationen zum Strahlen bringen ließ. Auch der Headliner selbst war bestens gelaunt und - trotz zweiwöchiger Tour, während der es keine Off-Days gibt - höchst motiviert. Das Publikum dankte es ihnen und freute sich auch über Schmankerl wie Power From Hell und 66Fucking6 sowie zwei die ein oder andere spontane Zugabe, bevor es auch schon wieder Zeit für die endgültige Verabschiedung wurde.

Fazit: Auch nach über 30 Jahren Bestehen zeigen Onslaught im Rahmen ihrer The Force-Tour, dass sie nach wie vor noch kein bisschen leise sind. Nicht unerwähnt sollte außerdem die Tatsache bleiben, dass die Bands auf der zwei Wochen anhaltenden Tour keinen einzigen Off-Day genießen dürfen, ausnahmslos an jedem Abend auf der Bühne stehen und dennoch durchweg tadellose Performances abliefern. Chapeau!

Foto via

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