Ill Niño | 05.04.2017


15 Jahre ist das Erfolgsalbum Revolution der Nu Metal-Formation Ill Niño bereits alt. Grund genug, wieder auf eine ausgedehnte Tour zu gehen und diesen besonderen Anlass zu nehmen, um ordentlich mit den Fans zu feiern. Als Jubiläums-Location wurde der Viper Room für den gestrigen Mittwoch auserkoren, der an diesem Abend restlos ausverkauft war. Mit gleich vierfacher Verstärkung war wirklich für jeden Geschmack etwas dabei und der Viper Room war schon zu früher Stunde gut besucht.

Selbst für Hartgesottene wäre bei fünf Bands und noch dazu in der Wochenmitte durchgehend Vollgas wohl schwer möglich, deshalb gab es mit Madlife um 19:30 Uhr einen verhältnismäßig gediegenen Einstieg in den Abend. Die Industrial Hard Rock-Formation aus Los Angeles lud eher zu ersten Tanz- denn zu Mosh-Einlagen ein. Ganz anders sah es da schon bei Incite im Anschluss aus. Die Band um Max Cavaleras Stiefsohn Richie konnte mit ihrem Modern Thrash-Sound einige Fans und Interessierte anlocken. Die Bewegungsfreude machte auch vor der kleinen Bühne und dem eher beengten Zuschauerraum nicht Halt und so bildete sich schnell ein erster, ausgelassener Pit, vom übermütigen Herumwirbeln Richies ganz zu schweigen. Nach kurzer Umbaupause wurde es Zeit für einen weiteren Ausflug in ein anderes Genre. Xtortya aus Down Under vereinen Elemente aus dem Rock-, Metal-, Hip Hop- und Electro-Bereich und kreieren so ihren ganz eigenen Sound. Wie man sich das vorstellen kann? Ein wenig so wie Limp Bizkit mit elektronischen Einflüssen. Dass dieser Mix nicht den Nerv eines jeden traf, zeigte sich vor allem daran, dass sich viele Besucher nun eher abseits des Bühnen-Bereichs aufhielten. Die Band selbst und auch die verbliebenen Zuschauer schien das aber nicht weiter zu stören. Nach kurzer Auftau-Phase ließen sich diese gerne vom Sound der fünf Australier mitreißen.

Für das erste große Stimmungshoch sorgten dann aber Ektomorf im Anschluss, die erst im vergangenen Oktober zuletzt in Wien zu sehen waren. Auch diesmal hatten die ungarischen Groove Metaller wieder ein Killer-Set und viel Motivation im Gepäck, die sich ohne Probleme auf das Publikum übertragen ließ, das nun wieder in Scharen anwesend war. Songs wie Black Flag, Evil By Nature oder Show Your First wurden begeistert aufgenommen und verwandelten das vordere Drittel des Bühnenbereichs in einen Hexenkessel. Das freute natürlich auch Bandchef Zoltán Farkas, der seine Begeisterung für so viel Einsatz kaum verbergen konnte. Nach dieser fulminanten letzten Aufwärmphase wurde es kurz vor 23 Uhr schließlich Zeit für den Headliner Ill Niño, der nicht weniger begeistert aufgenommen wurde. Nu Metal mit lateinamerikanischen Einflüssen stand nun auf der finalen Programmordnung und lud weiterhin zum Moshen, Headbangen, aber auch Tanzen ein. Obwohl die Band aus New Jersey begeistert in Empfang genommen wurde, dauerte es doch ein wenig, bis wieder ordentlich Bewegung in das Publikum kam. Vermutlich war aber nur eine etwas längere Verschnaufpause nötig, denn die Darbietung ihres Jubiläums-Albums Revolution begeisterte. Spätestens ab What Comes Around und Liar ging es stimmungsmäßig nur noch aufwärts und das Publikum mobilisierte die letzten Energiereserven. Ein weiteres Highlight war auch die Darbietung von Rip Out Your Eyes zusammen mit Incite-Frontmann Richie, ehe das Konzert sich auch schon wieder dem Ende zuneigte. Als schließlich die letzten Töne verklungen waren, hatte es bereits zur Geisterstunde geschlagen. Daher hieß es, schnell nach Hause kommen und von den nächsten 15 Jahren Ill Niño träumen.

Foto via (c) Gino DePinto

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