Downfall Of Gaia | 08.02.2018

 
Während die gehobene Gesellschaft und all jene, die sich zugehörig fühlen wollten, am Donnerstag zum 62. Opernball pilgerte und sich mit Walzer und Sektgläschen durch den Abend half, verschlug es mich in eine Location, in der an diesem Abend schwermütige Metalklänge und Bier das Sagen hatten. Im Viper Room waren Downfall Of Gaia zu sehen, die sich zurzeit auf Tour zu ihrem aktuellen Album Atrophy befinden.

Nachdem die Wiener Gates Of Sleep den Abend mit einer Portion klassischem Black Metal eröffneten, wurde es mit Hamferð atmosphärischer. Die Formation von den Färöer Inseln, die heuer ihr 10-jähriges Bestehen feiert, enterte in Schale geworfen die kleine Bühne im Viper Room und erfreute das Publikum mit schleppendem Sound und färöischen Lyrics, wodurch sich eine besondere Atmosphäre ergab. Die sechs Anzugträger präsentierten mit Songs wie Vráin oder Ódn hauptsächlich ruhige Stücke, die mit doomigen Passagen "aufgelockert" wurden und schafften damit bravourös einen gelungenen Spagat zwischen verträumt-atmosphärisch und brachial, der ihnen viel Applaus und Begeisterung entgegen brachte.

Auch die Headliner Downfall Of Gaia können heuer auf zehn Jahre Bandgeschichte zurückblicken und nahmen das Jubiläum und die Veröffentlichung ihres 2016er Albums Atrophy endlich zum Anlass einer Headliner-Tour. Als mittlerweile eine der wichtigsten Vertreter des Sludge-Genres wurde die für 22.00 Uhr angesetzte Stagetime mit entsprechender Spannung erwartet. Die deutsch-amerikanische Formation machte ihrem Status erneut alle Ehre: Mit kaum Bühnenbeleuchtung, dafür aber umso mehr Rauch, wurde von Anfang an die gewohnt einnehmende Atmosphäre der Band geschaffen, die mit Songs wie Woe oder Ephemerol ihre komplette Wirkung entfaltete. Downfall Of Gaia bewiesen erneut auf eindrucksvolle Weise ihr Können zwischen anspruchsvoll-brachial und nahezu mystisch und ließen die knappe Stunde Spielzeit inklusive einer Zugabe viel zu schnell vorbeigehen.

Fazit: Downfall Of Gaia stellten ihren Status als eine der wichtigsten Vertreter im Sludge-Bereich erneut eindrucksvoll unter Beweis. Mit Hamferð wurde bereits im Vorfeld eine musikalisch zwar völlig andere, aber ebenso einnehmende Atmosphäre geschaffen. Genau eine Woche geht die Tour noch, wer die Möglichkeit hat: hingehen!

Foto via

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