Rotting Christ | 15.02.2018


Vergangenen Donnerstag machten Rotting Christ Black Metal-Jüngern ein ganz besonderes verspätetes Valentinstagsgeschenk. Seit Ende Jänner sind die Griechen auf Tour, im Zuge eines ihrer letzten Tourstopps führte sie ihr Weg auch nach Wien. Mit namhaftem Support versprach der Abend bereits vorab, mitreißend zu werden.

Die Opener Svart Crown eröffneten den Abend um 20.00 Uhr und bescherten dem Publikum mit ihrem Stilmix aus Death- und Black Metal einen richtungsweisenden Einstieg. Der durchdringende Sound und die Spielfreude der Franzosen ließ so bereits erste Konzertlaune aufkommen.

Für den Auftritt von Carach Angren um 21.00 Uhr füllte sich der Saal in der Szene beträchtlich. Kein Wunder, immerhin gelten die Symphonic Black Metaller, die ihren Stil selbst als Horror Metal bezeichnen, seit einiger Zeit als Shootingstars des Genres. Mit Songs wie When Crows Tick On Windows, Pitch Black Box oder In De Naam Van De Duivel (Im Namen des Teufels) und einer Show, die Corpsepaints, ein düsteres Bühnenbild inkl. Gespenst und eine stimmige Lichtshow enthielt, kreierten die Niederländer absolutes Headliner-Feeling und ernteten vom überzeugten Teil des Publikums Jubel, Applaus und sogar vereinzeltes Gekreische. Trotz so viel Zustimmung ist die Band nicht für jeden etwas, wie sich im Laufe des Konzerts zeigte. Die vielen Wechsel zwischen Symphonic- und Black Metal-Passagen wirkten oft sprunghaft und gehetzt, wodurch ich nur wenige wirklich einnehmende Momente für mich verzeichnen konnte und sich vor allem in den hinteren Reihen viele Anwesende lieber mit ihren Gesprächspartnern und Getränkenachschub beschäftigten.

Beim Headliner Rotting Christ zeigte sich das Publikum dann aber absolut einig und legte eine einträchtige Begeisterung an den Tag. Mit dem Opener Devadam aus dem aktuellen Album Rituals erfolgte ein doomiger Einstieg in das abwechslungsreiche Set, das mit dem dritten Song Demonon Vrosis bereits den ersten Moshpit auf den Plan rief. Das Publikum war gut aufgewärmt und ließ sich nur zu gerne von der Band und Songs wie Elthe Kyrie oder Apage Satana anheizen. Aufgrund ihrer schier endlosen Bandbreite an Liedgut und ihrem unermüdlichen Abwechslungsreichtum wissen Rotting Christ aber auch ganz genau jeden Geschmack zu treffen. Bandchef Sakis Tolis konnte auch am Ende des viel zu schnell vorbeigehenden Gigs gar nicht mehr aufhören, sich zu bedanken und bemerkte, dass diese Tour ihre erfolgreichste in ihrer über 30 Jahre währenden Bandgeschichte ist. Ein Umstand, der bereits nötig war und ihnen absolut gebührt. In diesem Sinne: Non Serviam und bis zum nächsten Mal!

Foto via (c) Sandro Griesbach

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