Doomina | 29.10.2018


Atmosphärisch sollte es am Montag im Wiener Chelsea werden. Dort fand sich die heimische Post Rock-Formation Doomina zur Release Show ihres neuen Albums Orenda ein. Support kam von Archivist.

Nachdem der Auftritt von Archivist für etwa 21.00 Uhr angesetzt war, ging es gegen 21.40 Uhr endlich los. Archivist setzen sich aus (ehemaligen) Mitgliedern Szene bekannter Bands wie etwa Light Bearer, Fall Of Efrafa oder Amber zusammen. Ihre Musik – Eigendefinition: Ethereal Metal – beinhaltet Elemente aus Shoegaze, Indie und Black Metal. In ihren Songs erzählen Archivist, angelehnt an Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey, die Geschichte einer jungen Protagonistin, die sich nach der Zerstörung der Erde allein auf einem führerlos herumtreibenden Raumschiff wiederfindet und dort auf eine künstliche Intelligenz trifft. Offenkundig keine Freunde vom Schwingen großer Reden, ließen Archivist die Musik für sich sprechen. So fand man sich während des Konzerts in einem gleichmäßigen Tempowechsel wieder, wurde im einen Moment noch von einer einlullend-ruhigen Atmosphäre umgeben, die im nächsten Moment mit Brachialität jäh zunichte gemacht wurde. Die Vocalparts von Anna und Alex bildeten eine perfekte Symbiose, Anna hat wohl das fröhlichste Screaming-Gesicht, das ich je gesehen habe. Offenbar war sie gesundheitlich etwas angeschlagen, was man ihrem Stimmvolumen aber überhaupt nicht anmerkte. Insgesamt also ein gelungener Auftritt, schade fand ich allerdings, dass mein Liebling Ascension nicht zum Besten gegeben wurde. Hoffentlich beim nächsten Mal.

Etwa 25 Minuten später betraten Doomina die kleine Bühne im Chelsea. Deutlich voller war es mittlerweile, einige Angehörige der Band hatten sich im vorderen Bereich des Auditoriums platziert. Anders, als man bei diesem Bandnamen wohl annehmen würde, handelt es sich bei Doomina um eine vierköpfige Post Rock-Formation. Mit Orenda hat das Quartett vor knapp zwei Wochen ihr mittlerweile viertes Album veröffentlicht. "Orenda - Die Kraft, die alle Lebewesen, Geister und Elemente miteinander verbindet, verbindet auf die gleiche Weise den Hörer mit den vier Geistern von Doomina", heißt es seitens der Band. Eine schöne und treffende Beschreibung, wie ich nach Begutachtung ihres Auftritts finde. Auch die Headliner gaben sich plaudertechnisch eher karg, ließen den Fokus auf der Musik. Damit kreierten sie eine typische Post Rock-Klangwolke, die das Publikum Song für Song, Tempowechsel für Tempowechsel immer weiter umgab. Lächelnde Gesichter, Jubel und anerkennender Applaus bewiesen: Ein Konzertabend kann auch ganz ohne große Worte auskommen, um seine Wirkung vollends zu entfalten.

Foto via

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