Summer Breeze 2014 | Tag 2

J.B.O.
Der zweite Festivaltag begann ganz im Zeichen einer Farbe, die man normalerweise überhaupt nicht auf einem Metalfestival findet - und wenn doch, umgehend im Keim erstickt wird. Nicht so jedoch um 16:10 Uhr auf der Main Stage, denn J.B.O. dürfen sich ja bekanntlich alles erlauben. Und wer trägt diese Farbe besser als die vier Herren aus Erlangen? Spaß, Spaß, Spaß stand für die nächste Stunde an, und zu Songs wie Gänseblümchen, Ich will Lärm oder Älläbätsch wurde ordentlich gerockt. Wer eine akute Phobie gegen Pink hatte, bekam hier ein leichtes Problem, denn während des Konzertes wurden, ganz in Holi-Manier, kleine Päckchen mit (na was wohl?) pinkem Inhalt auf das Publikum geworfen. Bevor beim letzten Song, Fränkisches Bier, zum Abschluss noch richtige Schunkellaune aufkam, wurde bei Verteidiger des Blödsinns nochmal alles mitgegröhlt, was Textsicherheit und Stimmbänder hergaben. Mein lieber Herr Geschlechtsverkehr!

Härter wurde es dann wieder beim nächsten Pflichttermin, denn eine der wichtigsten Vertreter des Death Metal, Carcass aus Liverpool, hatten sich angekündigt. Erstaunlich wenige Leute hatten sich vor der Bühne eingefunden, doch das hinderte die begeisterten Fans nicht daran, alles zugeben, was die Nackenmuskulatur hergab, und Songs wie Buried Dreams oder Heartwork ließen den Boden unter den gekommenen Besuchern erzittern. Fett!

Zur gleichen Zeit brachte die Metalcore-Band Maroon die T-Stage ordentlich zum Beben. Diese Band weiß, wie mein eine erinnerungswürdige Show schafft. Dröhnender Sound, tiefes Gegrowle, Headbanger, Crowdsurfer, Mosher. Alles da. Beim letzten Song, Wake Up In Hell, bat Frontmann André, anstatt rührselig zu werden, nochmal alles zu geben, und diese Bitte wurde ohne große Mühe erfüllt. Nach der derzeitigen Some Goodbyes are Farewells Tour wird sich die Band leider auflösen. Sehr cooler Auftritt, hätte ich gerne nochmal erlebt. Weiter ging es dann mit einer geballten Ladung Death Metal aus dem Hause Hypocrisy. Der Bereich vor der Bühne war schon ziemlich voll und alles wartete gespannt auf Peter Tägtgren und seine Mannen. Die Setlist war gut gemischt und bot Songs aus den verschiedensten Passagen der Bandgeschichte. Soundtechnisch leider nicht ganz optimal, dennoch ein cooler Auftritt, gerne bald wieder!

Hypocrisy
Die Main Stage hielt im Anschluss ebenfalls einen echten Kracher bereit: Machine F**cking Head konnten als Headliner gewonnen werden und wurden bereits von Massen an Fans sehnsüchtig erwartet. Mit gewohnter Stärke legte das Quartett los und brachte den Boden mit einer gesunden Mischung aus den letzten Jahren Bandgeschichte ordentlich zum Zittern. Auch Material des neuen Albums, welches im November diesen Jahres erschienen wird, wurde zum Besten gegeben und nicht minder begeistert aufgenommen. Dazu ließ sich ebenfalls gut headbangen/moshen. Grandioses Finale dann mit dem Gassenhauer Halo, bei dem nochmal alles gegeben wurde. Wer nach diesem Konzert nicht außer Puste war und Lust auf ein Wiedersehen im Herbst bekommen hat, ist selbst schuld!

Direkt im Anschluss stand dann ein weiteres Highlight für die Pain Stage bereit: Mastermind Devin Townsend erwies dem Summer Breeze die Ehre und legte einen gelungenen Mix aus coolen Songs, derben Kommentaren, wilden Grimassen und coolen Sprüchen hin. Äußerst gelungen waren auch die Darbietungen mit Anneke von Giesbergen, die sehr powervolle Duette zu Tage brachten. Unbedingt in naher Zukunft wieder! Währenddessen wurde es athmosphärisch mit Insomnium auf der T-Stage. Die Finnen verstanden es, die Lichtshow gekonnt mit ihren Songs in Szene zu setzen und zu While We Sleep, Down With The Sun oder One For Sorrow passend zu untermalen. Auch das ein oder andere Solo sorgte für Gänsehaut. Auch hier herrscht unbedingter Wiederholungsbedarf!

Fotos via

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