Summer Breeze 2015 | Tag 3

Kataklysm
Aufgrund des Unwetters am Vorabend konnte man es am Samstag etwas länger als sonst im Zelt aushalten und zumindest ein wenig Schlaf nachholen, bevor der erste Besichtigungstermin für 12:40 Uhr anstand: Be'lakor aus "Down Under" nahmen die Main Stage ein und konnten bereits auf eine beachtliche Anzahl an Zuschauern blicken. Sichtlich war die Spielfreude bei Songs wie In Parting oder Remnants, auch beim neuen Song Exogeny aus dem kommenden Album. Allerdings hätte es gerne eine andere Tageszeit oder zumindest die T-Stage sein dürfen, um die atmosphärische Stimmung besser zu transportieren.

Zwar war es zwischenzeitlich immer mal wieder bewölkt, was zumindest für eine kurzzeitige Abkühlung sorgte, das Konzert von Emil Bulls um 15:10 Uhr war dann aber schon wieder in gleißendes Sonnenlicht getaucht. Das hielt die Fans jedoch nicht davon ab, dem Auftritt in Scharen beizuwohnen und die Münchner gebührend zu feiern. Die Band dankte es ihnen mit Songs wie Hearteater, Here Comes The Fire oder Worlds Apart, zu denen es sich gut moshen und crowdsurfen ließ.

Noch voller wurde es im Anschluss bei Kataklysm auf der Main Stage, die es verstanden, einen sympathischen und, mithilfe einer wahren Death Metal-Soundwalze, brachialen Auftritt hinzulegen. Klassiker wie As I Slither oder Crippled And Broken begeisterten bis in die hinteren Reihen, doch auch neue Songs á la The Black Sheep und Like Animals sorgten für eine ordentliche Strapazierung der Nackenmuskulatur. Fett!

Immer voller wurde es im Zuschauerbereich, denn nachdem Kataklysm die Main Stage auseinandergenommen hatten, wartete auf der Pain Stage spätnachmittägliche Bespaßung, zur Verfügung gestellt von den Berlinern Knorkator. Mit viel Witz und einer extra Portion Wahnsinn führte Chef Stumpen, der bereits sehr früh seiner Textilallergie nachgab und sich fast gänzlich seines Bühnenoutfits entledigte, durch die einstündige Show und hatte das Publikum fest in der Hand. Zu Songs wie Böse, Wir Werden Alle Sterben oder Alter Mann schwappten die Crowdsurfer nur so nach vorne (bzw. nach Stumpens Anweisung nach hinten), ein tausendstimmiger Chor unterstützte die Band bei ihren Texten und wem bei diesem spaßigen Spektakel nicht regelmäßig ein Grinser auskam, hat definitiv etwas falsch gemacht.

Der anschließende Aufenthalt am Zeltplatz wurde durch den nächsten Schwung Regen spontan verlängert, weshalb es erst wieder um etwa 21:00 Uhr zum Infield ging, um noch ein wenig von Hatebreed mitzuerleben. Zu den US-Amerikanern muss man wohl nicht mehr viel sagen: Ein voller Zuschauerbereich, gefüllt mit moshwütigen Fans, die es verstanden, kollektiv auszurasten und Songs wie This Is Now, I Will Be Heard oder, Mottoträger des Abends, Destroy Everything sorgten wieder mal für einen amtlichen Abriss.

Hatebreed
Auch Dark Tranquillity im Anschluss auf der Pain Stage wussten die in Scharen gekommenen Fans zu begeistern. Unterstützt von einer riesigen Leinwand, auf der während des Auftritts düstere Projektionen sowie Schlagwörter der gespielten Songs abgespielt wurden, und einem begeisterten und textsicheren Publikum spielten die sympathischen Schweden eine Auswahl ihrer Songs im Stil der alten Göteburger Schule. Besonders Fronter Mikael Stanne suchte immer wieder den Kontakt zu den Fans, bei The Mundane And The Magic wurde sich das Mikro aufgrund Ermangelung einer weiblichen Duettpartnerin mit zwei weiblichen Fans aus der ersten Reihe geteilt. Unglaublich sympathisch, diese Herren!

Mit etwa zehnminütiger Verspätung wurde es dann auf der T-Stage Zeit für den Gig von Terror Universal, einer neuen Supergroup bestehend aus (ehemaligen) Mitgliedern von Machine Head, Soulfly und Ill Niño. Die anfänglich noch recht überschaubare  Zuschaueranzahl sollte sich nach den ersten Songs bald vergrößern, der groovige Sound wusste zu beeindrucken und gegen Ende kam sogar noch eine Wall Of Death zustande, bevor der viel zu kurze Auftritt mit dem Rob Zombie-Cover Superbeast auch schon wieder sein Ende fand. Terror Universal erwiesen sich als vielversprechende Band, von der man in Zukunft hoffentlich noch einiges hören wird.

Persönlicher Festivalheadliner waren dann die Finnen Ghost Brigade um 00:45 Uhr auf der T-Stage. Hauptaugenmerk lag auch am Summer Breeze ganz klar auf der neuesten Veröffentlichung, begonnen wurde sogleich mit dem wunderbaren IV: One With The Storm-Doppel Wretched Blues und Aurora. Direkt danach ging es auch schon weiter mit dem Übersong Into The Black Light, welcher die Stimmung sogleich mächtig steigen ließ. Ghost Brigade schafften es, eine ganz besondere Atmosphäre in das Zelt zu bringen, Frontmann Manne Ikonen zeigte sich hauptsächlich wortkarg und bewegte sich selbstvergessen in seiner ganz eigenen Welt, ließ sich seine Leidenschaft zur Musik jedoch gleichermaßen wie seine Bandkollegen anmerken. Zugaberufen nach dem einstündigen Gig konnte leider nicht nachgekommen werden und so wurde es Zeit, dem Regen erneut gegenüberzutreten und bald darauf aufgrund der frühen Abreise am nächsten Tag ein letztes Mal ins Zelt zu kriechen.

Fazit: Auch in diesem Jahr war das Summer Breeze Open Air wieder ein voller Erfolg. Das Festival konnte nicht nur mit grandiosen Bands, sondern auch einer top Organisation aufwarten, auch den Sound auf den Stages empfand ich als besser als im Vorjahr. Auch die Stimmung bei den Besuchern war wunderbar, von jeglichen Auseinandersetzungen oder anderen unschönen Erlebnissen wurde ich zum Glück verschont. Summer Breeze, es war mir eine Ehre, hoffentlich bis zum nächsten Jahr!

Fotos via

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