Nova Rock 2016 | Tag 2

Caliban
Nach der gewohnt guten Verköstigung in der Grill & Chill-Area wurde es erstmal Zeit, die üppige Mahlzeit wieder ein wenig abzutrainieren. Die Pop-Punk-Partycrew Zebrahead bot sich dafür perfekt an und so ging es kurz nach 15:00 Uhr zur Red Stage. Die Bezeichnung "Partycrew" kommt hierbei nicht von ungefähr, denn die Formation aus dem sonnigen Kalifornien weiß genau, wie man ein feierwütiges Publikum bei Laune hält. Mit trinkfreudigen Maskottchen und einer eigenen Bar auf der Bühne wussten nun auch die Letzten, dass die nächsten 45 Minuten eine feucht-fröhliche Sause werden würden. Hits wie Rescue Me oder Falling Apart sorgten dann nicht nur für Trink- sondern auch Bewegungsfreude, während die Band nicht mit frechen Sprüchen geizte und Publikum und Act in Eintracht in den Nachmittag hinein feierten.

Als Zebrahead ihr Set beendeten, hatten Black Inhale auf der Brandwagen Stage bereits mit dem ihrigen begonnen. Nach längerer Pause ist das Quartett seit Kurzem wieder mit neuem Album zurück und bereit, wieder Vollgas zu geben und dem Publikum ordentlich einzuheizen. Bei dem eingängigen, groovigen Sound und den exzellenten Vocals war ihnen das auch am Nova Rock ein Leichtes; das Publikum ließ sich sofort mitreißen. Das zuvor angekündigte Versprechen, dem Namen der Bühne alle Ehre zu machen, wurde auf jeden Fall eingehalten.

Vom Brandwagen ging es dann direkt Richtung Blue Stage, wo Caliban um kurz nach 17:00 Uhr vor weniger Publikum als gedacht mit ihrem Set begannen. Mittlerweile habe ich die deutschen Metalcore-Größen schon oft genug gesehen, um genau zu wissen, was mich erwarten würde: Ein sympathisches Auftreten, ausgezeichnete stimmliche Darbietungen und jede Menge Hits, die vor allem im ersten Wavebreaker für reichlich Moshpit-Action sorgten.  Als sich das Konzert immer mehr dem Ende zuneigte, kehrte ich der Blue Stage wieder den Rücken und machte mich auf den Weg zurück zur Brandwagen Stage. Dort spielten bereits die schwedischen Hard Rocker Bombus. Vor allem aufgrund der live gut funktionierenden Songs und der Bemühungen der Band war es schade, dass sich nicht allzu viel Publikum vor der Bühne befand. Dafür ließen sich die aktiven Zuschauer gerne von den Schweden in ihren Bann ziehen und wurden mit einem dreckigem Rock-Set, das mit Into The Fire nicht epischer hätte gipfeln können, belohnt.

Bis zum nächsten relevanten Act vergingen nun ein paar Stunden, ehe es um 21:35 Uhr Zeit für den unangefochtenen Showman des Tages wurde: Alice Cooper. Aufgefahren wurde das Maximum an Bühnenshow, wie sie ein Festival eben zulässt, doch das war nicht minder eindrucksvoll: Viele Riffs, ausufernde Gitarrensoli sowie eingebaute Figuren - wie etwa der tanzende Frankenstein bei Feed My Frankenstein - prägten die Show und bei Hits wie Poison, School's Out oder No More Mr. Nice Guy kam auch die Nostalgie nicht zu kurz. Alice Cooper, der im Laufe der Show mehrere Kostümwechsel vollzog, mimte den Dompteur der nicht ganz so gruseligen Gruselshow. Dass der Gruselfaktor erwartungsgemäß nicht allzu hoch war und die Darbietung eher zum Schmunzeln anregte, war allerdings nicht weiter tragisch, denn der Unterhaltungsfaktor war ohne Zweifel hoch! Mit halbstündiger Verspätung erklommen schließlich Volbeat als letzter Act des Tages die Blue Stage. Von Unterhaltungsfaktor konnte hier allerdings nicht mehr unbedingt die Rede sein. Die Band zeigte sich anfangs recht angespannt und wortkarg und dass Volbeat nicht unbedingt für ihre abwechslungsreichen Shows bekannt sind, dürfte bereits zu jedem durchgedrungen sein. Als der Regen schließlich stärker wurde, war es Zeit, den Dänen den Rücken zu kehren und den Rückzug zum Zelt anzutreten, immerhin galt es, noch einen letzten Tag auf den Pannonia Fields zu bestreiten.

Foto via (c) Alexander Blach

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